Zu Ende der Neunzigerjahre des letzten Jahrhunderts wurde dank neuer Datenverarbeitungs- und kommunikationstechnik ein kleiner virtueller Verbundkatalog sieben deutscher Kunst- und Musemsbibliotheken aufgebaut. Die technische Grundlage bildete die adaptierte Architektur des Karlsruher Virtuellen Katalogs (KVK). Die konzeptionelle Idee basierte auf dem Schwerpunktprogramm zur Förderung von Spezialbibliotheken der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) und der Intention der geförderten Bibliotheken, die mit Unterstützung der DFG aufgebauten Sammlungen in einem gemeinsamen Katalog nachzuweisen. Nach der Konsolidierungsphase stellte sich bei den Betreibern die Frage nach Erweiterung des Teilnehmerkreises und der Internationalisierung des virtuellen Katalogs, da einerseits das Potential eines bibliographischen Recherchetools erkannt wurde und andererseits der Internationalität sowie der Breitenentfaltung des Fachs Kunstgeschichte Rechnung getragen werden sollte. Im ersten Jahrzehnt des 21.Jahrhunderts weitete sich der Kreis der teilnehmenden Bibliotheken auf etwa 100 Partner in 15 Ländern (4 Kontinente). Ein intensiv arbeitender, international besetzter Lenkungsausschuss sowie regelmäßig organisierte internationale Tagungen haben diese Gruppe weit über die Zusammenschaltung der Kataloge hinaus zu einem globalen Kommunikations- und Kooperationsnetzwerk mutieren lassen. Dabei ist zu betonen, dass dieses Netzwerk keine institutionelle Verstetigung und vor allem keinerlei finanziellen Hintergrund besitzt, sondern auf der Basis der freiwilligen Beteiligung und der gemeinschaftlichen Deckung von bislang sehr moderaten Kosten aufbaut.
In den letzten vier Jahren stand die Gruppe, vertreten durch den Lenkungsausschuss (Komitee) vor einer großen Herausforderung. Einerseits stellte sich das Bedürfnis nach einer technisch zeitgemäßen Erneuerung des virtuellen Katalogs immer deutlicher heraus und andererseits spielte und spielt das Netzwerk als eine nicht zu leugnende Realität eine zentrale Rolle bei der Definition und Umsetzung innovativer Modelle zur Gewährleistung einer umfassenden bibliographischen Informationsversorgung für das Fach Kunstgeschichte. Diese Entwicklung mündete vorläufig im Art Discovery Group Catalogue, basierend auf der Discovery-Infrastruktur des OCLC-WorldCat und einer strategischen Projektkooperation mit OCLC. Zum gegenwärtigen Zeitpunkt nehmen ca. 60 Kunstbibliotheken aus 14 Ländern an dieser Initiative teil und setzte damit die erfolgreiche, zugleich auf institutioneller Unabhängigkeit und Freiwilligkeit gründende internationale Zusammenarbeit fort. Über alle technischen Neuerungen und logistischen Herausforderungen hinaus herrscht bei den Partnern Einigkeit, dass die Kooperationsidee über nationale und kontinentale Grenzen hinweg zum Wohle der Disziplin nicht nur erhalten, sondern auch offensiv ausgebaut werden muss.
Die Präsentation hat zum Ziel, die historische Entwicklung des Projekts darzulegen, Besonderheiten hervorzuheben und die Modellhaftigkeit für andere Disziplinen aufzuzeigen.
[google-drive-embed url=“https://drive.google.com/file/d/0B_QAbO2UVhJEVTVQYmlWOXlqVGs/preview?usp=drivesdk“ title=“ASpB 2015 Simane.pptx“ icon=“https://ssl.gstatic.com/docs/doclist/images/icon_10_powerpoint_list.png“ width=“100%“ height=“400″ style=“embed“]